Ich geh mit meiner Laterne…( November 2019)
Das alljährliche Laternenfest für Wildsprösslinge, Geschwister, Eltern & Großeltern sowie für ehemalige Wildsprösslinge durften wir dieses Jahr zum ersten Mal miterleben. Und: Es wurde uns nicht zu viel versprochen! Schon im Vorfeld hieß es, es sei so wunderschön stimmungsvoll, in der Dunkelheit, im Wald, mit den vielen Lichtern…..
Und so war es! Schon bei Ankunft flackerten uns die Lichter rechts und links des Waldweges an – über 400 Teelichter – in den liebevollen, teils von den Kindern selbst verzierten Einweggläsern leuchteten uns den Weg zum Treffpunkt im Wald. Oben auf der Lichtung dann so viele schöne Laternen und lauter kleine aufgeregte Laternenläufer.
Der Laternenzug setzte sich bald in Bewegung und die schönsten Laternenlieder wurden – mal mehr, mal weniger textsicher – zum Besten gegeben!
Am Bauwagenplatz endetet der Laternenmarsch. Gemeinsam am Lagerfeuer, mit vielen Köstlichkeiten und wärmender Suppe – ich gebe zu, eine Herausforderung und neue Erfahrung für mich, bei nur spärlicher Beleuchtung zu essen 😊 konnten die Kinder spielen und die Eltern quatschen.
Ein von den Eltern für die Kinder gespieltes Schattentheater erzählte die Geschichte vom Laternenmädchen, dass sich auf die Suche nach seinem verlorenen Laternenlicht macht, es schließlich findet und so viel Freude schenkt. Viel Freude hat uns dieses wunderbare erste Laternenfest bereitet! Dafür danken wir allen recht herzlich!
Tanja
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Hallo Ihr Lieben,
ich möchte auf diesem Wege an alle ein großes Dankeschön sagen, die an den Vor-und Nachbereitungen sowie der Organsisation mitgewirkt haben.
Es war ein schönes, gelungenes und gemütliches Fest. Allein die vielen bunten Gläser, die uns den Weg „gezeigt“ haben, die musikalische Begleitung zum Steinplatz und auch am Feuer. Die Geschichte vom Sankt Martin mit dem anschließenden Teilen des Brotes rundete unser Fest zusätzlich ab. Das Essen war auch sehr lecker und die Suppen sehr reichlich.
Also noch einmal vielen Dank – ich denke auch im Namen uns aller!!!
Kathleen
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Laternenfest im herbstlichen Wald (6.11.2015)
„Wann ist das Laternenfest?“ Seit Tagen fiebert Elsa dem Laternenfest im Waldkindergarten entgegen. Jeden Tag singt sie auf dem Nach Hause Weg ununterbrochen Laternenlieder rauf und runter.
Endlich, am Freitag Nachmittag um 5 ist es soweit. Wir kommen auf dem Waldparkplatz an, auf dem bereits eine Menge Autos parken. Ein Lichterpfad weist uns den Weg durch den Wald. Etliche Teelichter, von den Kindern mit Transparentpapier beklebte Gläser, säumen den Weg. „Das ist mein Glas!“ sagt Elsa und weist auf das Eine . Ich selbst bin verzaubert von diesem schönen Anblick.
Es hat etwas märchenhaftes mit unserer Laterne so durch den dunklen Wald zu spazieren . Und dann hören wir sie, die anderen Kinder und Eltern. Leise Stimmen dringen durch die Dunkelheit und wir können auch schon den Bauwagen und einige Gesichter ausmachen. Wir stolpern über allerlei Wurzeln und müssen unseren Weg heute ertasten. Die Kinder singen zusammen das Lied von Sankt Martin. Jolante galoppiert wild durch den Kreis als Heiliger Martin und bleibt vor Frieda als Bettler verkleidet stehen.
Der Mantel wird geteilt und schon galopppiert er weiter, der Martin.
Anton, ein ehemaliges Waldkind, geht nun mit seinem Akkordeon voran und begleitet unseren Laternenzug musikalisch. Seine kleine Schwester Johanna, inzwischen selbst ein Waldkind, und er als großer Bruder sowie sein Bruder Jacob wollten beim Laternenfest unbedingt dabei sein. Singend laufen wir bis zum Steinplatz, wo bereits ein Feuer in der Feuerschale brennt und eine lange Tafel für das Buffet aufgebaut ist.
Jeder hat etwas Leckeres mitgebracht und gemeinsam wird gegessen und getrunken. Die Kinder wollen natürlich nur das Eine – Stockbrot über dem Feuer machen!! Geduldig wird der Teig übers Feuer, aber auch oft ins Feuer gehalten. Es geht eben mehr um den Spass des Brotgrillens, als um das fertige Brot. Die Eltern unterhalten sich und die Kinder rennen lachend umher. Immer wieder taucht aus der Dunkelheit meine Elsa auf. An ihren leuchtenden Augen sehe ich, dass es ihr so richtig gut gefällt.
Zum Abschluss wird am Feuer gesessen und gesungen. Anton spielt noch mal sein unerschöpfliches Repertoire an Liedern. Es ist schön so zusammenzusitzen, ich genieße das fröhliche und gemütliche Beisammensein. Die Kleinen kuscheln müde auf Mamas oder Papas Schoß und Kerstin, eine der drei Erzieherinnen, hat die laut jauchzende Uma auf dem Schoß, die von dem Lied „Nackedei“ gar nicht genug bekommen kann. Bevor wir zum Parkplatz gehen drückt Elsa Grit noch und gibt ihr einen Kuß.
Es ist schön die Vertrautheit der Kinder zu den Erzieherinnen so mitzuerleben.
Ein gelungenes Laternenfest!
(von Silke)
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Laternenfest im Wald (November 2015)
Am Freitag haben wir uns am frühen Abend zu unserem alljährlichen Laternenfest im Wald getroffen. Als alle da waren, haben wir als Überraschung für unsere Familien und Freunde eine kleine Vorführung am Bauwagen gemacht: Die Geschichte von Sankt Martin. Danach sind wir gemeinsam den mit hunderten von Teelichtern in Gläsern gesäumten Weg bis zum Steinplatz gewandert.
Dabei hat Anton (ein ehemaliges Waldkind) Akkordeon gespielt und wir haben Laternen-Lieder dazu gesungen. Im Wald ist es um diese Zeit ganz still und dunkel. Nur unsere Laternen und die Lichter am Waldweg leuchteten. Und unsere Stimmen klangen durch den Wald… Das war sehr schön. Am Steinplatz haben wir uns dann unser leckeres Buffet mit warmer Suppe schmecken lassen.
Wir haben gemütlich am Lagerfeuer gesessen, Stockbrote gegrillt, uns unterhalten, zusammen gesungen und gespielt und zum Abschluß noch eine Sankt Martin Geschichte gehört.
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Ausflug zum Zirkus Morelli (Oktober 2015)
Am Donnerstag haben wir uns in Schlagsdorf auf der Festwiese getroffen, anstatt im Wald. Wir haben zusammen gefrühstückt. Dann begann die Vorstellung! Viele von uns waren zum ersten Mal im Zirkus. Das war vielleicht spannend!
„Mama, die haben da einen, der in einer Kiste war, abgestochen! Und hinterher, als der wieder aus der Kiste raus gekommen ist, war der gar nicht blutig!“ … „Und dann haben die geturnt und sich so übereinander gestapelt, wie eine Pyramide! Und die sind nicht abgestürzt.“ … „und die hatten da so ein lustiges Radio, das war wie eine Disco, und eine Frau hat immer gesagt „mach das Radio aus“ aber die haben das versteckt, und die Frau hat das Radio nicht gekriegt, die haben das sogar in einer Mülltonne versteckt, und sie ist nicht da dran gekommen, das war so witzig!“
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Ausflug zum „Eschenhof – Gemeinsam Gärtnern e.V.“ (14.10.2015)
„Wie oft noch schlafen, bis alle Kinder zum Eschenhof fahren?“ so hat Johanna eine Woche lang jeden Abend gefragt.
Und dann, am Mittwoch um 8.30 Uhr – endlich, alle Waldkinder fahren zum Eschenhof, einem Gemüsebauernhof im Nachbardorf! Heute wollen die Wildsprößlinge dort bei der Herbsternte auf dem Gemüseacker helfen und zum Mittag zusammen eine Suppe aus frischen Gemüse kochen.
Aber zuerst stürmen die bunten Kinder in die Gewächshäuser – dort ist es so schön warm! Oaaah, guckt mal da oben – alles voller Weintrauben! Und da! Paprika! Und Tomaten!
Es wird gepflückt, verteilt, genascht und an den verschiedenen Kräutern gerochen. „Das ist Lavendel!“ weiß Freya. Überhaupt kennt Freya sich mit Kräutern gut aus. „Zitronenmelisse, die haben wir auch zuhause!“
Nachdem alles probiert und bestimmt ist, geht es mit Schubkarre und Spaten hinunter zum Gemüseacker. Von jedem Gemüse wird dort etwas geerntet. Titus erobert die Roten Bete, Paul legt Haferwurz frei und Raj macht es sich im Mangold gemütlich. Es herrscht ein herrlich fröhliches Treiben zwischen Pastinaken, Sellerie und Zuckerhut.
Nach erfolgreicher Ernte sind die Gemüsekisten randvoll und Grit, Kerstin und Moni, die Erzieherinnen, schieben die vollbeladenen Karren den Hang wieder hinauf. Vor dem Gemüseputzraum wird das Gemüse gewaschen: Wanja übernimmt das Putzen der Möhren – er kennt sich schließlich auf dem Eschenhof sehr gut aus!
Auch Frieda ist ganz selbstverständlich unterwegs und holt Kartoffeln aus dem Gemüseputzraum. Elsa und Pauline schnippeln fleißig Petersilie und Möhren klein. Zwei große Kochtöpfe werden mit frischem Gemüse gefüllt und langsam köchelt das Gemüse zu einer duftenden Suppe vor sich hin.
Zwischendurch wird noch Stehbock-Laufbock gespielt, dann ist die Suppe fertig! Die Teller sind schnell verteilt und gefüllt. Hmmm, ist das lecker.
Und zum Nachtisch gibt es ein Pflaumenkompott von „Gärtnerin“ Hannelore.
Das war ein sehr schöner Tag!
(von Nicole)
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Ein Bericht aus der Elternperspektive
Wir haben uns für gerade diesen Kindergarten entschieden, da er für unsere Kinder die besten Entwicklungschancen bietet. Besonders das soziale Miteinander, die Aufmerksamkeit und die Konzentration werden hier bestmöglich geschult. Die Kinder lernen draußen auf einer spielerischen Weise, ihre Frustrationstoleranz und das Konzentrationsvermögen auszubauen. Das „aufeinander Angewiesen sein“ und das „sich gegenseitige Helfen“ sind hier im Wald total wichtig. Die Kinder lernen hier diese Kompetenzen täglich und nehmen diese später mit in den Schulalltag, ich denke sie werden diese dort als Weg ebnend und Hilfreich erleben.
Ich kenne keinen anderen Kindergarten der solch eine liebevolle und stressfreie Atmosphäre bietet und zu dem meine Kinder dermaßen freudestrahlend und hochmotiviert hingehen würden. Jeden Morgen schätze ich das gute Gefühl, dass ich hier meine Kinder mit dem besten Gewissen abgeben und mich zu hundert Prozent anderen Aufgaben widmen kann. Ich habe letztens im Radio gehört, dass der optimale Betreuungsschlüssel für einen Kindergarten sechs Kinder zu einem Erzieher ist. In unserem Kindergarten ist dies tatsächlich der Fall, die Erzieher haben die Zeit um eine sehr gute und eine sehr individuelle Bindung zu jedem Kind aufzubauen und ich muss sagen die beiden Erzieher hier nutzen diese Möglichkeit voll aus.
Ich freue mich, dass der Waldkindergarten jetzt auf eigenen Beinen steht. Die Leute hier im Verein haben sehr viele gute Ideen und jetzt besteht die Möglichkeit diese in die Tat um zu setzen. Wir sind sehr froh, dass wir jetzt volle Gestaltungsfreiheit haben und wir sind auch ein wenig stolz darüber, dass wir die komplizierte, zeitaufwendige und ehrenamtliche eigene Trägerschaft stemmen können. Besonders an dem Waldkindergarten Dechow ist auch, dass unser Standort direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist. Somit ist unser Einzugsgebiet auch das Herzogtum Lauenburg. Besonders aus Ratzeburg und dem Gebiet östlich von Ratzeburg beziehen wir immer wieder Kinder.
(von Caspar)
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Macht Waldkindergarten glücklich?
Väter schon…
Morgenstimmung. Lotte und Leander schlafen noch tief und fest und ich genieße die morgendliche Ruhe bei einer guten Tasse Kaffee. Beim Wecken treffe ich auf einen energiegeladenen Dreijährigen und auf eine Fünfjährige, die sich tief schlafend stellt. Ich greife in meine morgendliche Trickkiste und versuche es mit: „Wollt ihr heute zu dem Märchenplatz oder zu der Schlucht gehen?“. Meine Kinder besuchen nämlich seit dem letzten Oktober den Waldkindergarten in Dechow, und dort entscheiden die Kinder allmorgendlich, auf welchem der vielen Waldplätze sie ihren Tag verbringen wollen.
Der Trick funktioniert; ich habe hellwache Kinder, die sich nun aber über den besten Platz des Tages streiten.
Na ja, zum Glück wird unter den Waldkindern demokratisch abgestimmt, wo der Tag verbracht wird. Und es gibt hervorragende Erzieher, die jeden aufquellenden Streit liebevoll schlichten werden. Mit gutem Gefühl setze ich mich zurück an den Frühstückstisch, wo mein Kaffee noch wartet, und mir ist klar: Das wird ein guter Tag. Ich weiß, dieses Gefühl wird mich den ganzen Tag begleiten.
Nach unserem morgendlichen Ritual stürmen die Kinder gut gelaunt vor mir her zum Treffpunkt im Wald. Ich habe einen kurzen Moment Ruhe und nutze den Augenblick: Ich schließe die Augen, genieße die Sonne und nehme die Stimmung des Waldes in mich auf. Ein kurzer Moment Innehalten, bevor der Arbeitsalltag mich erwartet. Ich freue mich, dass meine Kinder ihren Tag im Wald erleben dürfen. Beim Treffpunkt angekommen, begrüße ich die beiden Erzieherinnen.
Mein Sohn ist mittlerweile schon ins Spiel mit den anderen Kindern vertieft, er würdigt mich kaum eines Blickes. Währenddessen genießt Lotte noch den Moment der ungeteilten Aufmerksamkeit der Erzieherinnen bei der morgendlichen Begrüßung. Ihre leuchtenden Augen verraten mir, wie gut es ihr hier geht.
Die flüchtige Verabschiedung nehme ich meinen Kindern nicht übel; die Aussicht auf einen ereignisreichen und spannenden Tag im Wald hat sie schon in ihren Bann gezogen.
Im Auto auf dem Weg zur Arbeit wird mir wieder einmal bewusst, dass dieser Kindergarten für unsere Familie die richtige Wahl ist. Ich habe das hundertprozentige Gefühl, dass meine Kinder dort gut aufgehoben sind. Unsere anfänglichen Bedenken, ob unsere Kinder den Witterungsbedingungen gewachsen sind und ob ein Waldkindergarten nicht zu einseitig ist, haben sich in Luft aufgelöst.
Sogar im letzten, endlos langen Winter waren Lotte und Leander täglich hoch motiviert und kein einziges Mal krank. Sie sind fit und sehr inspiriert vom Wald. Täglich lernen sie etwas Neues. Nach dem Kindergarten sind sie erschöpft und gut ausgepowert, aber nicht gestresst und überreizt.
Die begrenzten Öffnungszeiten sind der Preis, den wir für diesen Kindergarten zahlen müssen. Ein hoher Preis, aber ein Preis, den wir gerne zahlen, denn im Gegenzug erhalten wir glückliche Kinder, die ich mit gutem Gewissen in der Obhut von den beiden Kindergärtnerinnen lassen kann. Seit dem 1 August 2013 wird der Waldkindergarten von den Eltern und den Erziehern getragen.
Dadurch haben wir auch ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten. So konnten wir die Öffnungszeiten um eine Stunde (8-14 Uhr) verlängern und ein Mittagsessen anbieten.
Die Erzieherinnen sind ein Glücksgriff. Sie sind sehr erfahrenen, herzlich und motiviert. Im Moment arbeiten sie zu zweit mit einen zwölfköpfigen Kindergruppe. Die Beiden nutzen die Möglichkeiten von diesem einmaligen und luxuriösen Betreuungsschlüssel optimal aus. Jedes Kind wird individuell gefördert und wahrgenommen. Es erhält so viel Zeit, Aufmerksamkeit und Zuwendung, wie es benötigt.
Übrigens gibt es noch einen zusätzlichen dritten Erzieher.
Dies ist der Wald mit seinen immer neuen Herausforderungen, Anforderungen und Lehrmöglichkeiten. Im Wald ist ein Schatz an Wissen verborgen, den die Kinder begierig entdecken und bergen.
Besonders freue ich mich auch über die anderen Eltern. Es gibt ein starkes Gemeinschafts- und Verbundenheitsgefühl. Gemeinsam sind wir in der Lage, die unterschiedlichsten Angelegenheiten zu stemmen. Das geht von dem Erstellen unserer Homepage „waldkindergarten-dechow.de“ über das nachmittägige Aushelfen bei der Kinderbetreuung bis hin zum Erschaffen des Vereines „Kindergarten Dechow e.V.“
Ich bin sehr froh, dass dieser Kindergarten existiert und dass meine Kinder das Glück haben, ihn zu besuchen.
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Waldkinder bei der Kartoffelernte (September 2013)
„Mama, weißt du waaas?“ so fangen die meisten Erzählungen aus dem Waldkindergarten an. Diesmal ist es ein Ausflug des Waldkindergartens Dechow nach Klein Hundorf zur Kartoffelernte. Die Kinder stehen in ihren Regensachen und Gummistiefeln gespannt am Rande des Kartoffelackers.
„Da kommt bestimmt gleich ein grosser Trecker…!“. Es wird gefachsimpelt… doch statt eines grossen Traktors kommt die „Pferde Tante“ Guntha mit zwei starken Arbeitspferden und einem Kartoffelroder. So sehen die Kinder mit neugierigen Blicken zu, wie der Kartoffelacker mit dem Roder bearbeitet wird. „Da waren drei große Forken dran, die haben in der Erde gewühlt und wir haben den Staub gesehen!“ Die Waldkinder dürfen nun die Kartoffeln aus der Erde holen.
Grosse Erdschollen werden bewegt und es ist ein wenig wie Schatzsuche: wer findet zuerst eine Kartoffel? Oder sogar die größte Kartoffel? Ganz nebenbei wird von den Erzieherinnen Kerstin Houdelet und Grit Werner auch etwas über die Kartoffel erzählt. Auch haben die Kinder im Vorwege schon viel über die Kartoffel erfahren: sie haben Kartoffeldruck gemacht, ein Kartoffelheftchen gebastelt und zusammen eine Kartoffel Suppe auf offenem Feuer gekocht.
Die geernteten Kartoffeln werden nun gemeinsam in Kisten und Körben auf eine bereitgestellte Kutsche verladen. Dann werden die beiden Arbeitspferde Vulkan und Isa vor die Kutsche gespannt. Alle Kinder steigen mit auf die Kutsche und zusammen mit der großen Ernte geht die Fahrt zum Haupthaus zurück. Leider ist dann der Vormittag auch schon zu Ende – die zehn Waldkinder hätten gerne noch zugeschaut, wie die Pferde abgespannt werden. Doch es geht schon wieder zurück zum Treffpunkt in den Lankower Wald. Dort warten bereits die Eltern, um ihre Kinder wieder in Empfang zu nehmen.
So finden das Jahr über immer wieder Ausflüge statt – mal in eine Mosterei, ein anderes Mal wird eine Imkerei besucht. Auch die Ranger des Biosphärenreservats Schaalsee, der Förster und eine Märchenerzählerin kommen hin und wieder zu Besuch. Jahreszeitliche Feste wie das Laternenfest im Wald und ein Sommerfest gehören ebenso zum Programm des Waldkindergartens.
(von Nicole)
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Ein gutes Gefühl
Wir sind im letzten Sommer aus Hamburg hier her gezogen. Als ich mit meiner Tochter zur U-Untersuchung bei Frau Dr. Kähler war, fragte sie mich, ob ich schon einen Kindergarten für Malin (damals fast 4 Jahre) hätte und legte mir den Waldkindergarten Dechow sehr ans Herz. Ich habe daraufhin auf dem Waldhandy angerufen und mit Kerstin einen Termin zum schnuppern vereinbart.
Als wir die Gruppe im Wald getroffen haben, war ich erstaunt, da es so ruhig war! So kannte ich das nicht aus Kindergärten. Die Kinder begrüßten uns schon von weitem, waren entspannt und gut drauf – und schon war Malin mittendrin. Während wir mit Kerstin und Grit sprachen flitzte Malin schon mit den Waldkindern herum. Als ich Kerstin und Grit an dem Tag zum ersten Mal sah, hatte ich gleich ein gutes Gefühl – und das hat sich bis heute mehr und mehr bestätigt.
Von unserem Schnuppertag im Wald waren wir Eltern begeistert und auch Malin war sicher, dass sie hier in den Kindergarten gehen wollte. Ihre Eingewöhnung verlief gut. Als sie nach ein paar Tagen bei einem anderen Kind die Waldmedallie gesehen hatte, meinte sie zu mir, ich soll doch bitte auch zu Hause bleiben.
(Die „Waldmedallie“ bekommt ein Kind, das zum ersten Mal einen Tag ohne seine Eltern im Waldkindergarten war.) Seitdem ist sie ein zufriedenes und glückliches Waldkind!
Seit sie im Waldkindergarten ist fällt mir auf Spaziergängen auf, dass sie neben einer gesteigerten Kondition auch ihre Aufmerksamkeit für die Natur zugenommen hat. Sie sieht viele kleine Details und nennt alle möglichen Pflanzen, Tiere und Insekten beim Namen und erzählt mir Geschichten dazu.
Sie ist im Ganzen fitter, kräftiger und ausdauernder geworden und zeigt eine sehr stabile Gesundheit.
Im Urlaub ist mir aufgefallen, dass sie im Gegensatz zu den anderen Kindern zufrieden mit den vorhandenen Naturmaterialien spielte und nicht angewiesen war auf bestimmte Spielsachen.
Das unterschiedliche Wetter (für Erwachsene auch unschönes Wetter wie Regen, Kälte…) macht ihr scheinbar nichts aus. Auch an den frostigen Tagen dieses langen Winters war sie warm, wenn ich sie abholte und erzählte mir voll Begeisterung vom Rodeln und von den Tierspuren, die sie wieder entdeckt hat. Das Wetter spielt bei ihren Erzählungen nie eine Rolle.
Über Grit und Kerstin kann ich nur Gutes sagen. Ich bin sehr dankbar, dass ich meine Tochter in ihre Obhut geben kann. Beide gehen achtsam und liebevoll mit den Kindern um. Das ist für mich das Wichtigste. Ansonsten muss ich sagen, sind die beiden sehr engagiert, weit über ihren „Job“ hinaus. Außerdem finde ich toll wie gut sie sich verstehen. Diese gute Stimmung wirkt sich auch auf die Kinder aus.
Ich kann hier nicht all die schönen Sachen aufzählen, die sie mit den Kindern machen…das würde den Rahmen sprengen. Nur kurze Beispiele: Für jedes Kind gibt es am Geburtstagsmorgen(oder am Kindergartentag danach) einen sehr schönen Geburtstagskreis mit Blumen, Zweigen und einem Lied.
Es gibt jedes Jahr ein schönes Fest und andere gemeinsame Aktivitäten außerhalb des Waldes, wo sich beide viel Mühe geben! Auch kommen solche Dinge wie Vorschulwissen nicht zu kurz, denn eines Tages konnte Malin bis 20 zählen und will jetzt auch dauernd mit mir rechnen. Sie muss das mit den Zahlen irgendwie am Vormittag gelernt haben.
Zu den Bring- und Abholzeiten kommt es immer noch zu netten Gesprächen mit den anderen Eltern, wo wir uns über alle möglichen Dinge austauschen. Hier wird auch mal kurzfristig verabredet, dass heute ein Kind zum spielen mitkommt oder Malin mitgenommen wird.
Das spart die eine oder andere Autofahrt. Hin und wieder erzählen mir auch Kerstin und Grit in dieser Zeit, dass Malin z.B. etwas Neues kann.
Malin freut sich stets auf ihren Kindergarten und will am liebsten auch am Wochenende hin.
Wenn ich auch vom ganzen Waldkindergarten-Konzept (noch) nicht viel weiß, sehe ich doch die überaus positiven Auswirkungen an meinem Kind. Ich bin sehr glücklich, dass es Malin im Wald mit Kerstin und Grit (und Marion) und ihren Freunden so gut geht!
Daher kann ich den Waldkindergarten Dechow nur weiterempfehlen!
(von Lena)
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Spaziergänge machen Spaß!
Früher wurde Spazierengehen schnell zur Qual. „Mama, ich kann nicht mehr. Trägst du mich weiter?“ Und dann musste man sich abschleppen. Kind auf dem Rücken und ggf. Laufrad unterm Arm oder den nächsten Wutanfall ertragen. Halbe Stund lang Gestrampel und Geschrei und man kam doch nicht weiter.
Aber nun, seitdem Frowin den Waldkindergarten besucht, macht so ein Spaziergang wieder Spaß. „Wer als Erster bei der Baumhöhle ist!“ Oder „Guck mal, eine Eichelhäherfeder!“ lockern die Ausflüge ins Grüne, bei dem jeder mitkommt, schön auf.
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Stellen Sie sich einen Kindergarten vor…
… in dem die Erzieherinnen viel Zeit für Ihr Kind haben. In dem die Erzieherinnen auf alle Besonderheiten ihres Kindes eingehen und Ihr Kind individuell fördern. In dem Ihr Kind gesehen, geachtet und gewertschätzt wird. Stellen Sie sich Erzieherinnen vor, bei denen Sie spüren, dass es ihnen Freude bereitet, mit Ihrem Kind Zeit zu verbringen. Und stellen Sie sich vor, dass Ihr Kind soviel Zeit in der frischen Luft verbringt, dass es zu Hause ausgelastet, ausgetobt und ausgeglichen ist.
Dieser Kindergarten existiert wirklich und ich bin sehr glücklich, dass meine Kinder dort hin gehen dürfen. Ich hatte die Möglichkeit, in der Eingewöhnungszeit meiner beiden Kinder, die Waldkindergarten-Gruppe im Dechower Wald zu begleiten. Und ich muss sagen, was ich dort sah, gefiel mir ausgesprochen gut. Einerseits imponierte mir der freundliche und aufgeschlossene Umgang der Kinder untereinander und andererseits erlebte ich die beiden Erzieherinnen authentisch, liebevoll und pädagogisch äußerst professionell. Sie machen ihre Arbeit gerne, dass sieht man. Und kein Wunder, denn der Betreuungsschlüssel ist überaus gut (1 zu 6). Die Arbeit ist angenehm abwechslungsreich. Wald, Wetter und Tiere sind immer im Wandel und bieten immer neue Möglichkeiten mit den Kindern zu arbeiten.
Kinder die unter anderen Umständen Schwierigkeiten im sozialen Miteinander haben, ecken in dieser Gruppe weniger an und treffen vielmehr auf individuelle Unterstützung und Begleitung. Lautstärke, die woanders stören würde, verliert sich im Wald. Überschüssige Kraft kann in vielen ausdauernden, bewegungsreichen Spielen ausgelebt werden. Und die beiden Erzieherinnen haben eine liebevolle aber auch deutliche und klare Art, Regeln und Grenzen zu vermitteln und zu besprechen.
Spannend am Kindergarten ist auch seine Lage im Lankower Holz.
Bei Lankow handelt es sich nämlich um einen Ort den es heute nicht mehr gibt. Lankow war zu dicht an der innerdeutschen Grenze und wurde von den DDR Behörden zwangsgeräumt und in den Lankower See geschoben. Das Lankower Holz war der Wald von dem Dorf. Früher haben da die Lankower Holz geschlagen und die Kinder des Dorfes haben dort gespielt. Jetzt gibt es wieder Kinder im Lankower Holz, eigentlich ein schöner Gedanke.
(von Katharina und Caspar)
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